Dieser See wird das ankommende Regenwasser, das nicht abfließen kann, aufnehmen und wieder abgeben. Durch den hohen Staubanteil im Regenwasser ist der organische Eintrag in das Wasser sehr hoch. Dadurch erhöht sich die Trophiestufe des Sees, und das Phytoplankton findet hervorragende Wachstumsbedingungen vor. Dies würde zu einem raschen Algenwachstum führen und das Erscheinungsbild des zentralen Systems verschlechtern, was im schlimmsten Fall dazu führen könnte, dass das Wasser überläuft und einen starken Geruch verursacht. Aus diesem Grund wurde ein Wasserplan ausgearbeitet, der eine gute Wasserqualität garantiert. Zum einen wird kontinuierlich Wasser aus dem See entnommen und aufbereitet, zum anderen wird das ankommende Regenwasser vor der Einleitung in den See aufbereitet. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass so wenig Nährstoffe wie möglich in den Kreislauf gelangen. Das Phytoplankton ist stark auf diese Nährstoffe angewiesen, um zu wachsen und sich zu vermehren, wobei vor allem Phosphor die begrenzende Rolle spielt. Daher wird eine Phosphorkonzentration unter 0,03 mg P/l angestrebt. Der Regen enthält jedoch bereits 0,3 mg/l, was zeigt, wie wichtig es ist, ihn zu behandeln, bevor er in den See gelangt.
Die Niederschläge aus den angrenzenden Gebieten, die nicht direkt abgeleitet werden können, werden in Speicherkanälen rund um den See gesammelt. Während der Taifunsaison kann die Menge des ankommenden Regenwassers im nördlichen Feuchtgebiet auf 4.320 m³/h und im südlichen Feuchtgebiet auf 720 m³/h ansteigen. Neben den Regenwassersammelkanälen sind auch vier Skimmer an das nördliche und südliche Feuchtgebiet angeschlossen. Zwei Skimmer ziehen Wasser an der Nord-Ost-Ecke und zwei an der Süd-Ost-Ecke. Insgesamt können sie bis zu 400 m³/h fassen, wobei 200 m³/h in das nördliche Feuchtgebiet und ebenfalls 200 m³/h in das südliche Feuchtgebiet geleitet werden, um das Seewasser in einem permanenten Wasseraufbereitungskreislauf zu halten.
Die Kommunikation
Die Hauptelemente des Wasseraufbereitungskreislaufs sind Schächte mit Pumpen, über die das Wasser transportiert werden kann. In diesem Fall wird das Regenwasser sowie das Skimmerwasser hauptsächlich in das nördliche oder südliche Feuchtgebiet am westlichen Seeufer transportiert. Sollte ein Taifun einen größeren Niederschlag verursachen als die Wassermenge, die normalerweise von den Pumpen abtransportiert wird, steigt der Wasserstand in den Schächten an. Dies wird durch einen Drucksensor realisiert, der in jedem Schacht installiert werden muss. Sobald der Drucksensor einen Zufluss von Regenwasser registriert, werden die Pumpen proportional zur Höhe des Wasserstandes hochgefahren. Regenwassermengen bis zum dreijährigen Regenereignis können auf die Feuchtgebiete gepumpt werden und gelangen über den Bodenfilter in die Drainage, die zum See führt. Für den Fall größerer Regenereignisse sind die Stauraumkanäle mit Notüberläufen, auch in Seerichtung, ausgestattet.
Das Skimmer-System
Die Skimmer sind mit einer variablen Überlauflippe ausgestattet. Sie saugen damit das Oberflächenwasser ab, um den auf der Oberfläche schwimmenden Schmutz, Müll und Laub zu entfernen. Der Wasserzufluss aus den Skimmern kann individuell durch die Pumpen hinter den Skimmern gedrosselt werden, die insbesondere auch zum Absaugen des Oberflächenschmutzes in Betrieb genommen werden. Das Wasser aus den Skimmern wird in den Skimmerschächten gesammelt, wo der Schmutz durch ein Edelstahlrohr abgeschieden wird. Die Skimmerschächte müssen von Zeit zu Zeit durch ein Hochdruck-Saugfahrzeug gereinigt werden. Nach dem Passieren des Edelstahlrohrs wird das Wasser aus den Skimmerschächten durch die Skimmerrohre gepumpt: eines am nördlichen und eines am südlichen Rand des Sees, zu den jeweiligen Pflanzenkläranlagen. Jeweils zwei Skimmer sind mit einer Pumpe verbunden, die 200 m³/h fördern kann. Es gibt also zwei Pumpen für die vier Skimmer, eine auf der Nordseite und eine auf der Südseite des Sees.
Die Pflanzenkläranlagen
Innerhalb des Wasseraufbereitungssystems gibt es zwei Feuchtgebiete mit 1.911 m² (Norden) und 1.961 m² (Süden). Auf der Oberfläche der Pflanzenkläranlage wird das Wasser über das Filtermaterial durch mehrere Auslässe, 73 Wasserverteilungsplatten auf jedem Filter, verteilt. Sollte die Durchlässigkeit der oberen Filterschicht durch den Eintrag zu stark reduziert sein und sich das Wasser bei hohen Volumenströmen aufstauen, kann das Wasser direkt in einen Überlaufschacht des Feuchtgebietes abfließen. Dadurch gelangt jedoch wieder teilweise unreines Wasser in das System. Das Wasser rieselt in der Regel senkrecht durch den Filterkörper, wo es im Rahmen physikalischer und biochemischer Prozesse gereinigt wird. Im Boden des Filters sind Drainagerohre verlegt, die das Wasser auffangen und in den tiefer gelegenen See leiten.
Das Mischdüsensystem
In der Mitte des Sees befindet sich außerdem ein System von fünf Mischdüsen. Sie haben die Funktion eines Venturi-Injektors und dienen der Vermischung von Flüssigkeiten und Feststoffen. In diesem Fall dienen sie dazu, die Fällungsmittel in das Seewasser einzubringen.
Die Fällungsmittel Kalk und FeCl werden dem Skimmerwasser im Schacht 2.1 zugesetzt. Anschließend wird das Gemisch mit einem von der Pumpe 2.3 gesteuerten Zulauf zum Mischdüsenrohr unterhalb der Seeoberfläche zu diesen Düsen transportiert. Die Mischdüsen sind in der Lage, einen Volumenstrom von jeweils ca. 20 m³/h einzuleiten und die eingeleitete Flüssigkeit mit einer dreifach höheren Menge Seewasser an der Eintrittsstelle zu vermischen. Auf diese Weise werden die eintretenden Fällungsmittel hocheffizient im Seewasser verteilt.
Das Überlaufsystem des Filters
Sollte der Niederschlag höher ausfallen als das dreijährige Regenereignis, sind sowohl die Stauraumkanäle als auch die Regenwasserpumpen nicht in der Lage, das gesamte Regenwasser zu den Pflanzenkläranlagen zu transportieren. Aus diesem Grund gibt es Notüberläufe in Verbindung mit den Stauraumkanälen. Bei diesen Überläufen gelangt das Regenwasser von einem bestimmten Stauraumkanal-Wasserstand direkt in den See. Damit das Wasser vor dem Eintritt in den See gereinigt wird, passiert es so genannte Seitenfilter, eine Art Filterinseln, die in der Nähe des Seeufers liegen.