Wohnprojekt „LebensArt“

Bauherr:
LebensArt Rotenburg e.V.
Ort:
Rotenburg
Ausführungszeit:
2017 bis 2018
Leistungsphasen:
1 - 9
Inbetriebnahme:
2018

Hinter dem  Wohnprojekt LebensArt Rotenburg verbergen sich Menschen, die naturnah, aber gleichzeitig mitten in der Stadt, unweit der Mühlenbrücke und des Pferdemarktes, wohnen.
Uns verbindet die Idee, in abgeschlossenen, hochmodernen Wohnungen selbstbestimmt zu leben und gleichzeitig Ressourcen mit Anderen zu teilen und Gemeinschaft zu leben.
Gemeinsame Aktivitäten, kulturelle und soziale Aktionen halten jung und bieten Raum für Begegnung, Öffnung, Kontakt und viel fröhliches Miteinander.
Das Teilen von Auto, Waschmaschine und den großzügigen Frei- und Gartenflächen sind für uns wichtige und sinnvolle Schritte hin zu mehr Nachhaltigkeit.
Im Haus in der Mühlenstraße 29a finden sich neben den acht individuellen Wohnungen unterschiedlicher Größe ein großes Atrium, das als gemeinschaftliches „Wohnzimmer“, als Versammlungsort, oder Begegnungsstätte bei kulturellen Veranstaltungen im Haus gesehen werden kann. Es gibt darüber hinaus eine Gästewohnung, reichlich Platz für Projekte z.B. im Keller und weitere Freiflächen, nicht zuletzt in unserem parkähnlichen Garten der immer mehr Gestalt annimmt.
Alle Bewohner des Wohnprojekts LebensArt organisieren sich, ihre Ideen und ihre Anliegen in einem eingetragenen Verein. Die Mitgliedschaft im Verein ist Voraussetzung für die Vergabe einer Wohnung im Haus.

Baustandard

Das Objekt wurde in Massivbauweise im KFW Standard KWF 40+ errichtet. Dieses ist aus heutiger Sicht der hochwertigste Energiestandard der gebaut werden kann.

Das Gebäude weist neben der Stromnetzanbindung keinen Primärenergieträger Anschluss auf. Die Heizung und Warmwasserbereitung wird über eine Geothermianlage mit einer Spitzenleistung von 30 kW (Wärme) versorgt. Die Versorgung der Wärmepumpe mit elektrischer Energie, erfolgt über die 30 kWh Akkus im Keller, die durch eine 29 kWp PV-Anlage gespeist werden.

Die Energieversorgungsanlage ist vollautomatisch und kann mit dem Netz kommunizieren, sofern die Stadtwerke Smart Zähler anbieten würden, was leider nicht der Fall ist. Aus diesem Grunde sind wir zu Zeit im Gespräch mit anderen Stromanbietern, damit wir bei Bedarf direkt ins Stromnetz einspeisen können, bzw. die Nachladung der Akkus bei Energieüberschuss im öffentlichen Netz.

Food Coop

Um Verpackungsmüll zu sparen, werden Großgebinde gekauft und im Lebensmittelraum bei Bedarf mit eigenen Gefäßen eingekauft. Beispielsweise Mehl, Zucker, Getreide etc.

Energie

Die Gesamtanlage verfügt über ein transparentes Energiemanagement-System in dem die einzelnen Verbraucher erfasst werden.

Internes Energiemanagement System

Beispielauswertung: Energieerzeugung und Netzleistung 14.09.2019 und Eigennutzung und Einspeisung ins öffentliche Netz im Monat Sept. 2019

Die Regenwasserentwässerung geschieht ökologisch durch Mulden Rigolen Entwässerung um die regionale Grundwasser-Neubildung zu erhöhen.

Anhand der Stromkennlinien können die einzelnen Verbraucher detektiert werden: Beispiel am 14.09.2019 3:00 Geothermieanlage läuft für ca. 20 Minuten.

Wenn Verbraucher als maßgeblich erkannt werden, werden diese einzeln vom System überwacht. Hierzu zählt beispielsweise die Nutzung eines Trockners. Indem die Energie aufgezeichnet wird, werden alle Nutzer mobilisiert diesen nur so selten wie möglich zu nutzen.

Einzeldedektion maßgeblicher Verbraucher, die im Energiekonzept erkannt werden.

Gesamtenergieverbrauch: im Gesamtenergieverbrauch liegen wir bei ca.

Heizung:  32 kW/m²/Jahr = 32.000 kWh Wärme erzeugt mit 10.666 kWh Strom

Warmwasser: ca. 6000 kWh Wärme erzeugt mit                                   1.818 kWh Strom

Strombedarf Licht, etc.:                                                                            5.500 kWh Strom

Summe:                                                                                                 17.984 kWh Strom 

Natur und Mensch

Ökologische Wiederherstellung des FFH Schutzgutes mesophile Wiese in Abstimmung mit dem Landkreis. Urban Farming:  Bienenzucht, Schafe, in Zukunft Hühner zur Eigenversorgung. 

Naturschutz: Aufbau von Habitaten für Reptilien und Vögel, (hier insbesondere Eisvogel), Wiederbesiedlung der Gewässer mit dem Europäischen Edelkrebs.

Barrierefreiheit

Durch einen Fahrstuhl sind alle Ebenen barrierefrei zu erreichen.

Freiraumkonzept

Der Freiraum wurde auch barrierefrei geplant und von den Bewohnern in Eigenleistung als Recyclinggarten angelegt.

Carsharing

Durch diese neue Wohnform, konnten bereits 3 PKW abgeschafft werden. Es existieren noch 5 PKW, von denen 3 als Carsharing von allen genutzt werden.