Naturbad Zeven

Naturbad Zeven, Polyplan-Kreikenbaum GmbH
Naturbad Zeven, Hydrobotanik pflazen, Polyplan-Kreikenbaum GmbH
Bauherr:
Stadt Zeven
Ort:
Zeven
Ausführungszeit:
2009 bis 2010
Leistungsphasen:
1 - 9
Inbetriebnahme:
2010
Baukosten:
1,7 Mio. Euro

Planungskonzept

Das Gelände wurde in den nördlichen und östlichen Randereichen durch Bodenauftrag modelliert. Dadurch entstand in der Gesamtsituation eine großzügige gut einsehbare Liegewiese, die aber in den Randbereichen auch Rückzugsräume und Nischen bietet. Die Einsehbarkeit von Außen, insbesondere von der Straße und von der Bahnseite, wurde durch die Geländemodellierung und eine neue Randbepflanzung eingeschränkt.
Der Neptunfilter wurde erhöht und in den Erdwall integriert. Die geschwungene Seite zur Liegewiese wurde terrassiert und dient als Zuschauertribüne für das Beachvolleyballfeld. Der nordöstliche Erdwall wurde mit Holzpodesten versehen, so dass hier attraktive sonnige Liegeplätze entstehen. Auf der östlichen Seite entstand eine neue Wasserattraktion in Form eines mäandrierenden Strömungskanals, dessen Fließgeschwindigkeiten durch Einbauten von Bodenwellen variieren. In unmittelbarer Nähe zum Sanitärbereich und zur Gastronomie schliesst sich ein neuer Kleinkindbereich an, der die äußere Kontur eines Walfisches nachzeichnet. Im südöstlichen Geländebereich wurde eine Streetballfläche für Jugendliche eingeplant.
Vom Eingangsbereich mit Sitzterrasse führt ein schmaler gepflasterter Weg durch den großzügigen Strandbereich des Nichtschwimmerbeckens. Die dem Wasser zugewandte Seite des Weges wurde in feinem Kies ausgeführt, so dass hier möglichst geringe Materialbewegungen in den Wasserbereich zu erwarten sind. Die gegenüberliegende Seite wurde in Sand ausgeführt.

Wasseraufbereitung

Die Wasseraufbereitung für das Naturbad Zeven erfolgt über zwei getrennt angeordnete Filtersysteme, einem beregneten Bodenfilter, dem so genannten Neptunfilter und einem Nassfilter.
Der Nassfilter wird direkt über die Überlaufkanten beschickt und ist mit einem Wasserüberstand von ca. 30cm angestaut. Teilbereiche des Filters werden mit Sumpfpflanzen bepflanzt. Das Wasser durchströmt den Filter vertikal und wird in Pumpschächten gesammelt. Während der Passage des Filtermaterials wird das Wasser durch Mikroorganismen gereinigt und mittels Pumpen zurück in die Nutzungsbereiche transportiert.
Parallel dazu wird der Neptunfilter mit dem Rohwasser aus den Überlaufrinnen beschickt. Das Porenvolumen dieses Filters ist nicht angestaut, so dass eine optimale Sauerstoffversorgung und Keimelimination gewährleistet ist. Auch hier durchströmt das Wasser den Filter vertikal und wird über Dränagerohre gesammelt und anschließend zurück in die Becken transportiert.
Das Füllwasser wird aus einem neuen Brunnen eingespeist. Das Füllwasser wird vor der Einspeisung in den Nutzungsbereich zunächst über einen Phosphatadsorber geführt, so dass zu hohe P-Konzentrationen reduziert werden können. Dieser Adsorber wird ebenfalls bei hohen Badegastzahlen zugeschaltet, da bekannt ist, dass auch durch die Badegäste Nährstoffe eintragen werden. Einem übermäßigen Algenwachstum kann damit entgegengewirkt werden.
Die Dimensionierung und Auslegung der Wasseraufbereitung erfolgt entsprechend den Empfehlungen der FLL, Forschungsgesellschaft für Landschaftsbau und Landschaftsentwicklung e.V.

Kenndaten

Freibadfläche: 21.500 m²
Nutzbare Wasserfläche: 3.480m²
Gesamtwasservolumen: 4.415m³
Wasseraufbereitung: Neptunfilter (700m²), Nassfilter (300m²)
Nennbesucherzahl: 1.600 Besucher/ Tag