Mit FLOW haben wir zusammen mit Partnern das erste und einzige vollwertige, wenn auch temporäre und kleine Freibad in Brüssel realisiert und betreiben es mittlerweile seit mehr als 3 Jahren- seit Sommer 2021. Ein Ende ist vorerst nicht in Sicht. Mit einem Becken von 17 x 8 m, einer Tiefe von 1,20 m und einer Kapazität von maximal 30 Menschen gleichzeitig im Wasser, ist FLOW natürlich keine Lösung für den eklatanten Mangel an Freibädern, in einer Stadt mit fast 1,5 Millionen Einwohnern. Stattdessen sehen wir es als Prototyp und “Proof of Concept”, also als Beweis dafür, dass das Baden im Freien in Brüssel möglich ist, dass ein sehr großer Bedarf dafür besteht, dass Baden sicher und komfortabel organisiert werden kann und dass es eine wichtige soziale Rolle im städtischen Leben spielt.
Rund um das Becken von FLOW befinden sich die dazugehörigen Einrichtungen wie Umkleiden, sanitäre Anlagen, Fußbad und Duschen, aber auch ein Kiosk und Sonnenterrassen sowie Räume für Personal, Ausrüstung und Technik. Der Zugang für Besucher erfolgt von einer für den Autoverkehr gesperrten Brücke über den Kanal, auf der höchsten Ebene des Schwimmbads. Die Sonnenterrassen, der Kiosk und sanitären Räume sind zeitlich unbegrenzt und ohne Ticket für jeden zugänglich. Der Zugang zur Schwimmzone direkt um das Becken ist jedoch auf 25 bis 30 Schwimmer begrenzt und wird in 45-minütigen Zeitfenstern organisiert, die im Voraus online oder vor Ort reserviert werden können. Wer Glück hat, kann bei freien Plätzen auch Last-Minute-Schwimmen, wobei das Wetter oft das Glück beeinflusst.
Für FLOW haben wir fünf konkrete Ambitionen definiert: FLOW sollte temporär, aber dennoch langlebig genug sein, um mehrere Jahre zu funktionieren. Neben dem Schwimmen muss FLOW noch andere kulturelle oder soziale Aktivitäten anbieten, um eine nachhaltige gesellschaftliche Rolle zu spielen. FLOW soll eine Attraktion für Menschen aus ganz Brüssel sein und gleichzeitig fest in der Nachbarschaft verankert sein. FLOW muss inklusiv für jeden zugänglich sein, mit einem niedrigschwelligen Zugang und gemeinschaftlich realisiert und betrieben werden. Der Fokus liegt auf der Einbeziehung der Jugend in der sozioökonomisch herausfordernden Umgebung.
Zum ersten Mal in Brüssel setzt FLOW natürliche Prozesse zur Wasseraufbereitung ein – eine nachhaltige Alternative zu klassischen Chlor-Schwimmbädern.
Nach drei Jahren Betrieb konnten alle Beteiligten erfreut mitteilen, dass alle Ambitionen erfüllt wurden.