Die 1943 fertig gestellte Eckertalsperre liegt nahe Bad Harzburg und stellte zwischen 1945-1990 die Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland dar. Neben der Trinkwassergewinnung wird an der Talsperre seit 1997 auch Strom produziert. Den Hauptzufluss stellt die Ecker und entsprechend deren Einzugsgebiet dar. Hierdurch kommt es zu einem starken Eintrag von Huminstoffen in das System.
Durch die mitunter extrem trockenen Sommer der letzten Jahre, ist es zeitweise zu stark gesunkenem Wasserstand in der Talsperre gekommen. Dies hat massive Auswirkungen auf die Volumina der einzelnen Schichtungen und führt dazu, dass Teile der Sedimente zeitweise frei an der Luft liegen.
Die hierdurch auch zukünftig zu erwartenden Auswirkungen auf die Wasserqualität wurden im Rahmen einer Studie erörtert. Insbesondere mögliche Rücklösungen aus den huminstoffreichen Sedimenten, Zehrungspotential und Veränderungen des pH-Wertes werden hierbei betrachtet. Dafür wurden zum einen die Sedimente der Talsperre untersucht und die Betriebsdaten der letzten Jahre ausgewertet. Zum anderen wurden Stofftransport und Zehrung des Gewässers modelliert. Hierdurch können Verschiebungen der Schichten bei sinkendem Wasserstand dargestellt werden. Das veränderte Zehrungspotential und somit der potentielle Sauerstoffbedarf können abgeschätzt werden. Über den Stofftransport lässt sich ermitteln in welche Bereiche Partikel aus dem Zulauf von der Stauwurzel aus verlagert werden und somit ableiten, in welchen Bereichen bei Niedrigwasserstand zukünftig vermehrt Sedimente frei liegen könnten. Die Studie bietet eine erste Abschätzung, welche Auswirkungen geringes Stauvolumen, steigende Temperaturen, pH-Wert Anstieg und vermehrter Huminstoffeintrag auf den Betrieb der Talsperre haben könnten und welches zusätzliche Zehrungspotential sich daraus ergeben kann.


