EU-Vorhaben im Rahmen von Horizon 2020, mit dem Titel: „Fostering DIHs for Embedding Interoperability in Cyber-Physical Systems of European SMEs“ — Acronym: „DIH4CPS“. Das Konsortium besteht aus 33 Partnern, die unter Nutzung künstlicher Intelligenz digitale Lösungen für ein breites Anwendungsspektrum erarbeiten.

Das Vorhaben wird in 11 verschiedenen sogenannten „Application Experiments“ in 11 EU-Mitgliedsstaaten umgesetzt. Diese Experimente sind als Anwendungs-Testfälle zu verstehen und sind in unterschiedlichen Branchen angesiedelt: von der Gesundheits- und Tourismusbranche bis zur Lebensmittelbranche. Gemeinsam ist allen Teilvorhaben die Anbindung an ein regionales „Digital Innovation Hub“. Im Rahmen des Vorhabens wurden bereits zweimal EU-Calls ausgerufen, für die sich weitere, existierende Digital Innovation Hubs bewerben konnten.

Application Experiment 1: SMART AQUACULTURE

Gemeinsam mit dem „BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH“ und der Oldenburger Firma SWMS Consulting GmbH entwickeln wir digitale und von Künstlicher Intelligenz (KI) unterstützte Lösungen für die Erfassung der Lebendbiomasse in einer Garnelen-Indooranlage in Hessen, ergänzt um eine Auswertung von Online-Daten zur Wasserqualität, mit dem Ziel eine selbst lernende Steuerung bestimmter Prozesse zu entwickeln, z.B. einer an den realen Futterbedarf angepassten automatischen Fütterung. Das noch in Entwicklung befindliche Verfahren soll den Ressourcenverbrauch senken und eine stabile Wasserqualität sichern.

Mehr über das EU-Projekt erfahren Sie hier: https://dih4cps.eu/, eine Übersicht aller „Application Experiments“ hier: https://dih4cps.eu/experiments/ und Sie können dem Projekt auf diesen Social Media-Kanälen folgen:

Das Vorhaben hat eine dreijährige Laufzeit, mit Start im Januar 2020.

Eine Beschreibung des Vorhabens finden Sie hier, auch als Kurz-Video (in englischer Sprache): https://dih4cps.eu/experiment-01/

This project has received funding from the European Union´s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 872548.

Weiteres Anwendungsfeld: Bäder mit biologischer Wasseraufbereitung

Bäder mit biologischer Wasseraufbereitung gem. FLL Regulation weisen nachweislich eine Eliminationsleistung in Bezug auf hygienisch relevante Keime auf, sowohl Insitu als auch Ex-Situ.

Hier ist das Zooplankton maßgeblich verantwortlich für die Insitu Entkeimung, unmittelbar im Becken.

Analog zu der Chlordesinfektion in Bädern mit einer chemisch- physikalischen Wasseraufbereitung entspricht nach heutigem Kenntnisstand die Menge an Zooplankton bei den Bädern mit biologischer Wasseraufbereitung der Konzentration an freiem Chlor im Beckenwasser.

Die angestrebte Entwicklung eines Zooplanktonmonitors soll die hygienische Sicherheit der Badegäste in Bädern mit biologischer Wasseraufbereitung erhöhen.

Ziel der Fragestellung war es, zu prüfen, ob sich Zooplankton optisch eindeutig erfassen lässt und wenn ja, in welchen Größenordnungen es gelingt, die Populationsdichte des Zooplanktons zu erfassen.

In der Saison 2022 wurde dafür eine Unterwasserkamera mit einem KI-Modul gekoppelt und eine Reihe von Versuchen in einem Naturbadeteich mit biologischer Wasseraufbereitung durchgeführt.

Fazit aus den ersten Testreihen:

Ja, grundsätzlich lässt sich Zooplankton mit unserem Versuchsaufbau optisch erfassen und die KI kann lernen zwischen Schwebstoffen und lebendem Zooplankton zu differenzieren.

Weitere Tests sind erforderlich und sollen in der nächsten Badesaison durchgeführt werden, um die Leistung der KI so zu optimieren, dass halb-quantitative Angaben zur Populationsdichte des Zooplanktons abgeleitet werden können.